Wie drei Braunschweiger Mädels und Ihre Mitsegler auszogen, den Sportküstenschifferschein vor Elba zu bestehen!
Ein Erfahrungsbericht über den SKS-Trainings- und Prüfungs-Segeltörn vor Elba im Juli 2007 von Martina S. (Version gekürzt; Anm. die Red.)
Zeit: 21. Juli bis 28. Juli 2007
Schiff: 42er Bavaria namens „Pitiu”
Skipper: Andreas (Skippi)
Crew: Andreas (München), Anja (Braunschweig), Tanja (Wuppertal),
Christine (Wiesbaden), Wolfgang (Hamburg), Martina, (Braunschweig), Marion (Braunschweig)
Bordkasse: Marion
Chronistin: Martina
Samstag, 21. Juli 2007:
Ein Cafe in Portoferraio auf Elba, 18 Uhr. Dort trafen wir – drei Braunschweiger Mädels – den Skipper und die ersten Mitsegler. In den kommenden sieben Tagen sollte es für sie und für uns vor allem heißen: segeln, segeln, segeln.
Denn fast alle von uns wollten am Ende der Woche die Praxisprüfung ablegen – und natürlich bestehen.
Intensives Training lag also vor uns – und mindestens genauso viel Spaß! Am Schiff, der „Pitiu” – einer 42er Bavaria, Baujahr 2001 – begrüßten wir den Rest der Gruppe. Nach dem Auspacken und Verstauen des Gepäcks gingen alle zusammen Abend essen. Aber der Ausflug an Land währte nur kurz, denn nach der Anreise waren alle müde. So wurde es schnell ruhig auf dem Schiff – „Gute Nacht, John-Boy!”
Sonntag, 22. Juli 2007:
Sieben Uhr morgens. Aufstehen, schnell einen Kaffee und dann ab zum Einkaufen für die Woche an Bord. Eine echte Herausforderung bei so vielen Personen! Nach dem Frühstück folgte die Sicherheitseinweisung, die Klärung der Ziele und Vorstellungen, der Crewvertrag und die Bestimmung des Co-Skippers.
Und um 15 Uhr segelten wir dann bei wenig Wind los. Anfangs war es nicht so einfach, jeder musste sich erst an das Boot gewöhnen. Am Abend das erste Anlegen in Marciano Marina! Dann Abendessen an Bord und ein kurzer Ausflug in den Ort, Cocktails trinken. Auch an diesem Abend ging es für alle
früh in die Koje – Segeln macht eben echt müde!
Montag, 23. Juli 2007:
7:30 Uhr hieß es aufstehen und startklar werden für den neuen Tag, während der Skipper die Liegegebühren zahlen ging! Um halb elf liefen wir aus! Juhu! Es folgten die ersten Theorieaufgaben. Da der Wind zunächst noch schwach war, kein Problem. Als der Wind auf Stärke 5 anwuchs, setzen wir Segel – Adrenalin pur, denn die meisten von uns hatten nur wenig Segelerfahrung! Für jeden galt: ein bis zwei Manöverkreise. Einige bekamen es trotz starken Windes und wenig Erfahrung gut hin! Das Schiff schlingerte allerdings ab und zu stark. Der eigentliche Zielhafen
war zu weit weg, deshalb fuhren wir zurück nach Marciano Marina. Ein bisschen ärgerlich, aber das Wetter ist eben launisch! Trotzdem ein toller Segeltag!
Dienstag, 24. Juli 2007:
Um 6 Uhr ging wieder der Wecker. Da weniger Wind als am Vortag war, konnten wir alle das Motormanöver „MOB” üben. Um 16 Uhr waren wir nach einem tollen Tag auf See in Marina di Campo. Wir schauten uns den Ort an und aßen Salat. Später kam Sturm auf. So heftig, dass die meisten während des Essens nach unten gingen. Der pure Wind-Wahnsinn. Einige schauten sich trotz Wind von der Mole aus noch die Lichterführung der verbliebenen Schiffe in der Bucht an. Und um 23 Uhr war dann wieder Zeit für die Koje!
Mittwoch, 25. Juli 2007:
Morgens „the same procdure as every morning”, dann etwas Theorie von gestern. Danach ging’s raus auf See, Manöver unter Motor fahren. Als Wind aufkam, wurden die Segel gehisst, doch als der Wind zu stark wurde, brachen wir ab. Im Hafen von Porto Azzuro bekamen wir keinen Liegeplatz und ankerten daher in der Bucht.
Da es immer stürmischer wurde, wollte auch keiner mehr von Bord. Nach dem Essen saßen wir noch nett zusammen und quatschten – und wieder ging es früh zu Bett. Wegen des Windes hatte jedoch jeder von uns im Laufe der Nacht Ankerkontrolldienst. Das Seglerleben ist hart – aber herrlich!
Donnerstag, 26. Juli 2007:
Uff – wieder um 6 Uhr raus. Dafür fuhren wir um 8 Uhr los. Erst Motortraining, dann unter Segel.
Manöverkreis und MOB-Manöver. Als wir in Portoferraio ankamen, übten wir im Hafenbecken
das An- und Ablegemanöver. Um 18:30 Uhr waren wir in der Marina, tranken einen kleinen Anleger und aßen Abendbrot, duschten und bekamen die letzten Einweisungen von Skipper. Alle waren aufgeregt, denn am nächsten Morgen war es soweit – Prüfungstag! Zwischen 22 und 23 Uhr waren alle im Bett! Das hatten wir uns ehrlich verdient!
Freitag, 27. Juli 2007:
Um 6 Uhr raus, kleines Frühstück. Alle waren ziemlich aufgeregt! Nach einem Blick auf das Wetter
ging es los in den Hafen. Alles ok, angekündigt wurden ca. drei Windstärken. Die Prüfung begann mit
den Motorprüfungen, die alle gut absolvierten. Der letzte unserer Prüflinge musste auch Segel
setzen lassen, es folgten die Manöver unter Segel. Und endlich: Nach dem alle die Prüfung bestanden
hatten – großer Jubel! Nach einem Abstecher in eine Bucht, wo wir ein bisschen anstießen, schwammen und chillten, ging es in den Hafen zurück nach Portoferraio. Dort überließen wir uns dem
bunten Treiben im Hafen. Abends gab es Resteessen, es wurde aber auch noch gut gefeiert.
Der Versuch, für den nächsten morgen ein Taxi vorzubestellen scheiterte – Italien eben! Da eine der
Mitseglerinen aber gut italienisch sprach (Danke!!), konnten wir alles organisieren.
Samstag, 28. Juli 2007:
Abreisetag – wuseliges Packen läutete den Tag ein! Nach einer weiteren Taxi-Bestell-Aktion ging es
für die ersten direkt nach dem Frühstück los. Auch für uns drei Mädels Braunschweig verlief die
Rückfahrt nicht ohne ein bisschen Chaos. Italien eben, wie man es kennt – und liebt. Als wir endlich
landeten, war es 17 Grad und regnerisch! *pfui*. Um 19:30 Uhr wieder daheim, waren wir um viele schöne Erinnerungen, vor allem aber um einen Segelschein reicher wieder in Braunschweig.
S T R I K E!